Spaziergang durch Ubud

hawoky   Reiseseite
Pengosekan
Dorfstraße

Von meinem derzeitigen Wohnort, hinter den Tempeln von Pengosekan, gehe ich über den Fußballplatz in eine kleine Wohnstrasse, die zwischen den Mauern der Grundstücke entlangführt. Hunde bellen bei meinem Auftauchen, eine typisch balinesische Dorfstraße, die mich zu der kleinen Verbindungsstraße von Pengosekan nach Sayan bringt. Der folge ich eine Weile, auf beiden Seiten erntereife Reisfelder zwischen grün und gelb. Dazwischen gibt es aber auch junge Pflanzen, die in bewässerten Arealen stehen. Vereinzelt gibt es kleine Läden von Holzschnitzern oder Malern am Straßenrand.

Reisfelder

Motorbikes überholen mich, ab und zu auch ein LKW, für die die Durchfahrt hier eigentlich verboten ist. Für die Fahrer ist das aber bestenfalls eine Empfelung. Die Straßendecke, vor ein paar Monaten erst frisch geteert, weist schon wieder riesige Löcher auf.

Eine alte Frau mit einem riesigen Korb voller Grünzeug auf dem Kopf kommt mir entgegen. Sie geht langsam und kerzengerade.

Tempel

 

Tempel

Links, oberhalb einer breiten Treppe, liegt ein Tempel. Bewacht von den Wappentieren Pengosekans, steinernen Schweinen mit gewaltigen Hauern.

Es ist so still, daß man meint, dem Moos, das sich über den Steinen ausbreitet und ihnen bald ein uraltes Aussehen verleiht, beim Wachsen zusehen zu können.

Der Tempel selbst ist verschlossen. Daneben ein Bach, mit Wehren zur Bewässerung der Reisfelder versehen. Unter einer kleinen Bambuspflanzung, die wohl den Bedarf für die Tempelzeremonien decken soll, gibt es auch einen Platz, an dem man leicht hineinsteigen kann, um sich zu waschen.

Eine Entenfamielie fühlt sich gestört und flüchtet in die Reisfelder.

Wehr
Straße

Ich folge der Straße bis ins Tal und biege dann nach rechts ab, nach Nyuh Kunning, das von Ubud aus gesehen hinter dem Monkey Forest liegt.

Wieder bellen Hunde, Leute lächeln mich an, ich lächele zurük. Hier sind die meisten Läden schon geschlossen. Nur einige Warungs und die Restaurants nahe dem Monkey Forest sind noch geöffnet, aber zumeist leer. Ein Gamelanorchester übt in der Versammlungshalle.

Bambus
Nyuh Kunning

Der Monkey Forest ist eigentlich nur eine weitläufige Tempelanlage, an einer Dschungelschlucht gelegen, mit einer heiligen Quelle und einem Verbrennungsplatz. Eine Horde Affen, die hier hauptsächlich von der Touristenfütterung lebt, ist wohl für die Namensgebung verantwortlich. Einigen davon begegne ich beim durchqueren, aber da ich nichts zu Fressen für sie habe, bin ich auch nicht intressant. Sonst ist es still, die Touristenbusse kommen am frühen Nachmittag.

Nur am Bau einer Tempelmauer wird noch fleißig gearbeitet. Der Aufwand dafür ist weit größer, als beim Bau eines Wohnhauses.

Tempel im Monkey Forest Weg
Verbrennunsplatz Auf dem Verbrennungsplatz liegen frische und ältere Opferschälchen wild durcheinander, doch ich muß wieder umdrehen, denn es gibt keinen weiterführenden Weg. Nur einen weiteren kleinen Tempel und eine Treppe ins Nichts.
Auch die Shops gegenüber dem Haupteingang, an dem ich die Anlage wieder verlasse, sind schon zu. Weiter geht es die Monkey Forest Road hinauf. Von den alten, garagenartigen Läden sind viele zu vermieten. Sie verschwinden langsam und machen größeren durchgestylten Läden Platz, die jeder deutschen Fußgängerzone zur Ehre gereichen würden. Ein alter Bekannter will mir sein Motorrad vermieten, aber ich gehe gerade lieber zu Fuß. Treppe
Bauplatz zu vermieten
Schild Mein Abendbrot nehme ich bei Putri Minang ein, einem der wenigen Lokale in dem Einheimische und Touristen gleichermassen essen. Das liegt wohl am Preis, denn die Restaurants sind für die Balinesen viel zu teuer. Hier gibt es Reis aus der Warmhaltebox und beliebige Zutaten aus der Vitrine. Die Internetcafes werden auch immer mehr, obwohl das Touristenaufkommen schon geraume Zeit rückläufig ist, wie auch die Restaurants zeigen, bei denen zur besten Diner-Zeit meist nur ein, zwei Tische besetzt sind. Trotzdem wird fleißig gebaut. Die Läden, die hinter dem Fußballfeld, weit ab von der Straße liegen, sind jetzt hell erleuchtet. Früher waren sie eher ein Insidertip. Gehweg
Puteri Minang

Die Gehwege sind über den früher offenen Straßengräben angelegt worden, indem man diese mit Betondeckeln versah. Manchmal fehlt auch einer, weil die Gräben auch schon mal verstopft sind.

Vor dem Markt ist im vorigen Jahr die Straße gepflastert worden, aus dem gegenüberliegenden Palast dringt Gamelanmusik der abendlichen Tanzvorführung. Zurück geht es durch die Jl. Hanoman, in der sich wenig verändert hat. Doch, die neue Versammlungshalle von Padang Tegal ist fertig geworden, es wird also doch nicht nur für Touristen gebaut.

An ihrem Ende gibt es jetzt einen 24 Stunden "Delta"Markt. Die nächste Pause mache ich im Internetcafe. Die Perama Station sieht noch genau so aus wie immer, hier heißt die Straße schon wieder Jl. Raya Pengosekan. Etwas weiter wird es stilistisch immer japanischer. Läden und Restaurants sind ganz auf diese Zielgruppe ausgerichtet. Bis auf einen großen gelb-orangen Bau mit halbrunden Fenstern. Wunderbar steht dran. Ein deutscher Besitzer? Keine Lust das jetzt zu erkunden. Ich grüße den Jungen am Martabakstand, der jeden Abend an der selben Ecke seine Pfannkuchen bäckt und bin bald wieder unter den riesigen Banyanbäumen. die vor den Tempeln von Pengosekan stehen. Nur noch ein paar Schritte bis auf meine Terasse. Die Mondsichel ist von unzaehligen Sternen umgeben. Aus den Reisfeldern ertönt das rythmische Gequake der Frösche.
Laden
Seitengasse Laden

 

 
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